Gemeindewappen Großhart



"In Rot ein silberner Reiher mit einem silbernen Fisch im Schnabel, unterlegt von einem schräglinken silbernen Schwert“

Erläuterung aus dem Jahr 1986 von Herrn Dr. Purkarthofer:
Die Wappenfarben Silber-Rot sind die Farben der Herbersteiner, die vom 17.Jahrhundert bis zur Aufhebung der Grunduntertänigkeit die vorherrschenden Grundherren im Gemeindegebiet waren. Zudem wurden diese Farben gewählt, um das Großharter Wappen farblich von den Wappen der Umgebungsgemeinden abzuheben.

Eine Gräfin Herberstein ließ zu Auffen die Kapelle der Schmerzhaften Mutter Gottes erbauen. Auf diese wird durch das Schwert hingewiesen. Der Reiher kommt am Großharter Teich in verschiedenen Arten vor. Deshalb wurde als Hauptfigur des Wappens ein silberner Reiher mit einem Fisch im Schnabel gewählt. Mit dem Fisch wird auf die Fischzucht verwiesen.

Das Wappen unterscheidet sich von allen steirischen und, soweit bekannt, außersteirischen Gemeindewappen. Der Reiher kommt bisher überhaupt noch in keinem steirischen Gemeindewappen vor.

Gemeindewappen Hartl



„In Grün silbern ein gegenständig mit benadelten Föhrenzapfen besteckter Doppelstabinnenbord!"
(LGBI. F. Stmk. 63/1989) 


Jedes neue Gemeindewappen hat sich von schon geführten unverwechselbar zu unterscheiden und seine Figur muss einen unmittelbaren Bezug zur Gemeinde herstellen. Dieser kann in Geschichte, Kultur, Beschaffenheit und Wirtschaft gefunden werden oder in einem redenden Zeichen, das den Namen der Gemeinde ausdrückt.

Hartl meint im Gegensatz  zu Großhart den kleinen Wald. Es lag daher nahe, den kleinen und auch bescheidenen Wald im Wappen darzustellen. Da es nun, und das nicht nur in der waldreichen Steiermark, schon unzählige Gemeindewappen mit der Wiedergabe des Waldes gibt, war für Hartl eine Figur zu finden, die bisher kaum einmal und in der Steiermark noch nie in einem Gemeindewappen steht. Deshalb wurden als Teil für das Ganze die Föhrenzapfen mit Nadeln für Hartl gewählt. Gerade auf den mageren und schotterigen Böden der Gemeinde wachsen Föhren. Doch auch an eine mundartliche Bezeichnung für die Föhrenzapfen wurde gedacht, die Hirterbirn, die eigentlich die Härterbirn, scherzhaft die Waldbirne meint. Das -I- in diesem uralten Wort ist durch eine Eigenart der oststeirischen Mundart bedingt, die ein -Ä- und -E- vor einem -R- so hochtonig ausdrückt, dass es als -I- erklingt.

Um diese bescheidene Figur der Hirterbirn bestmöglich zur Geltung zu bringen, galt es eine heraldische Form zu finden, die von allen bisherigen steirischen Gemeindewappen abweicht und sich durch Schönheit auszeichnet. Da die Jugend von Hartl den Scherzspruch "Hartl ist ein Königreich, rundherum liegt Österreich" aufbrachte, drängte es sich auf, das Wappen der Gemeinde Hartl nach einem königlichen Wappen zu gestalten. Es bot sich der noch nie in einem Gemeindewappen verwendete Doppelstabbord des Königreiches Schottland an, weil dieses Wappen zu den vornehmsten überhaupt zählt. Wie andere Figuren genommen wurden, sollten auch die Farben andere sein. Da Hartl anfänglich Teil dieses landesfürstlichen Forstes zwischen Feistritz und Safen war, erhielt das Wappen von Hartl Silber und Grün des Landes Steiermark.

Wie die einzelnen Föhrenzapfen mit den Nadeln nicht allein für die einzelnen Ortschaften der Gemeinde und damit für jeden Bürger stehen, dabei in besonderer Art auch  den Namen der Gemeinde ausdrücken, so umfasst der Doppelstabbord als Sinnbild der Zusammengehörigkeit die ganze Gemeinde, deren bescheidene Einfachheit sich durch edle Schönheit ausdrücken will.

Gemeindewappen Tiefenbach



„Von Rot, Silber und Schwarz gespalten; in verwechselten Farben der vorderen Spalt überdeckt von einer Weinrebe mit drei Blättern außen und zwei innen und der hintere Spalt überdeckt von einer Waldrebe mit drei Blättern innen und zwei außen.“

(LGBl. f. Stmk. 11/1990)

 

1951 wurden die Gemeinden Ober- und Untertiefenbach vereinigt (LGBl. Nr. 103/1950). Dadurch wurde das Gebiet zwischen den Ausläufern des Vockenberges und dem alten Römerweg der Hochstraße wieder verbunden, das zur Zeit der Besiedlung den Herren von der Safen gehörte, die es den Herren von Stadeck und diese 1408 den Grafen von Montfort vererbten.

Die nicht zu diesem Besitz, sondern zur Rodungsherrschaft Herberstein gehörende Ortschaft Waldhof, wurde 1786 mit Untertiefenbach vermessen. „Waldhof“ verdrängte den alten Ortsnamen Krottendorf. Teilweise verödet, legten die Herberstein im 16. Jahrhundert eine Meierhof zu Krottenhof an, der im 18. Jahrhundert aufgelassen, zerstückt an Bauern vergeben wurde.

Die beiden Tiefenbach wurden wohl noch im 12. Jahrhundert gegründet. Die Errichtung der Burg, 1340 mit einer Kapelle erwähnt, mit einem Meierhof im Gehag, wird Rudolf von Stadeck zugeschrieben; 1620 wird sie ödes Schloß genannt. Teile von Tiefenbach behielten sich die Grundherren zurück, anderes wurde zu Lehen vergeben, so an die Rindscheit und Teufenbacher, die sich 1377 auf Obermayerhofen niederließen.

Mit Rudolf, dem Hofkriegsrat und Ritter vom Goldenen Vlies, starben die Teufenbach-Mayerhofen aus. Ihren bescheidenen Ursprung zeigt ihre Wappen von einfachen Heroldsstücken, die mit Wald- und Weinreben vermehrt wurden, da das Tal, nach dem sie sich nannten, zwischen Wald und Weinbergen liegt.