„In Grün silbern ein gegenständig mit benadelten Föhrenzapfen besteckter Doppelstabinnenbord!"
(LGBI. F. Stmk. 63/1989)
Jedes neue Gemeindewappen hat sich von schon geführten unverwechselbar zu unterscheiden und seine Figur muss einen unmittelbaren Bezug zur Gemeinde herstellen. Dieser kann in Geschichte, Kultur, Beschaffenheit und Wirtschaft gefunden werden oder in einem redenden Zeichen, das den Namen der Gemeinde ausdrückt.
Hartl meint im Gegensatz zu Großhart den kleinen Wald. Es lag daher nahe, den kleinen und auch bescheidenen Wald im Wappen darzustellen. Da es nun, und das nicht nur in der waldreichen Steiermark, schon unzählige Gemeindewappen mit der Wiedergabe des Waldes gibt, war für Hartl eine Figur zu finden, die bisher kaum einmal und in der Steiermark noch nie in einem Gemeindewappen steht. Deshalb wurden als Teil für das Ganze die Föhrenzapfen mit Nadeln für Hartl gewählt. Gerade auf den mageren und schotterigen Böden der Gemeinde wachsen Föhren. Doch auch an eine mundartliche Bezeichnung für die Föhrenzapfen wurde gedacht, die Hirterbirn, die eigentlich die Härterbirn, scherzhaft die Waldbirne meint. Das -I- in diesem uralten Wort ist durch eine Eigenart der oststeirischen Mundart bedingt, die ein -Ä- und -E- vor einem -R- so hochtonig ausdrückt, dass es als -I- erklingt.
Um diese bescheidene Figur der Hirterbirn bestmöglich zur Geltung zu bringen, galt es eine heraldische Form zu finden, die von allen bisherigen steirischen Gemeindewappen abweicht und sich durch Schönheit auszeichnet. Da die Jugend von Hartl den Scherzspruch "Hartl ist ein Königreich, rundherum liegt Österreich" aufbrachte, drängte es sich auf, das Wappen der Gemeinde Hartl nach einem königlichen Wappen zu gestalten. Es bot sich der noch nie in einem Gemeindewappen verwendete Doppelstabbord des Königreiches Schottland an, weil dieses Wappen zu den vornehmsten überhaupt zählt. Wie andere Figuren genommen wurden, sollten auch die Farben andere sein. Da Hartl anfänglich Teil dieses landesfürstlichen Forstes zwischen Feistritz und Safen war, erhielt das Wappen von Hartl Silber und Grün des Landes Steiermark.
Wie die einzelnen Föhrenzapfen mit den Nadeln nicht allein für die einzelnen Ortschaften der Gemeinde und damit für jeden Bürger stehen, dabei in besonderer Art auch den Namen der Gemeinde ausdrücken, so umfasst der Doppelstabbord als Sinnbild der Zusammengehörigkeit die ganze Gemeinde, deren bescheidene Einfachheit sich durch edle Schönheit ausdrücken will.