Gemeindechronik von Großhart

Die Gemeinde Großhart liegt auf einem Höhenrücken zwischen dem Safen- und Feistritztal inmitten des Steirischen Thermenlandes und gehört zum politischen Bezirk Hartberg. Die Gemeinde Großhart besteht aus der Katastralgemeinde Hart mit den Ortschaften Großhart, Auffen, Auffenberg, Linzbüchl und Harras und der Katastralgemeinde Neusiedl.
 
Hart wurde bereits 1160 in einem Zusatz bei der Gründungsurkunde des Hospitals am Cerwalt, des Spitals am Semmering, durch Markgraf Otakar erstmals urkundlich als Villa Harde erwähnt.
Neusiedl wurde erstmals 1331 urkundlich erwähnt, als das Spital am Semmering dem Stift Neuberg an der Mürz einverleibt wurde. 
Im Jahre 1355 kam dann Hart und Neusiedl durch Tausch zum Chorherrenstift Vorau. Im Jahr 1420 waren Hart und Neusiedl bereits als Besitz der Teuffenbacher auf Schloss Obermayerhofen eingetragen. 
Nach 1552 errichtete Hans von Teuffenbach das Schloss Auffen und Hart sowie auch Neusiedl kamen in dessen Besitz. 
Im Jahr 1656 wurde das Schloss Auffen von Johann Anton Graf von Thannhausen an Johann Maximilian I. Graf von Herberstein, Landeshauptmann der Steiermark, verkauft.

Im Jahr 1850 wurde aus den beiden Katastralgemeinden Hart und Neusiedl die Ortsgemeinde Großhart mit 468 Einwohnern und einer Fläche von 1.059 ha. Heute leben in der Gemeinde Großhart 652 Menschen.

Gemeindechronik von Hartl

Das Gebiet der Gemeinde Hartl liegt zwischen dem Tal der Feistritz und der Pöllauer Safen im politischen Bezirk Hartberg. Im Norden der Gemeinde führt die Wechselbundesstraße im Bereich des Weilers Frauenhofen durch das Gemeindegebiet. Mit Ausnahme des Dorfes Hartl, das zur Pfarrgemeinde Großsteinbach gehört, ist die gesamte Gemeinde der röm. kath. Pfarrgemeinde Kaindorf zugeteilt. Ist dort auch zum größten Teil eingeschult und im dortigen pfarrweiten Vereinsleben integriert.

Das Landschaftsbild der Gemeinde Hartl wird durch hügeliges Gelände mit blockartigen Waldstücken und dazwischen liegenden landwirtschaftlichen Nutzflächen geprägt.

Nur das Dorf Hartl im Süden der Gemeinde ist als kleines Dorf ein größerer geschlossen wirkender Siedlungskörper. Sonst herrschen Weiler und Einzelhofsiedlungsgebiet in Streulage vor. Der Nörningbach mit seinen Seitenbächen gliedert die Gemeinde in ihrem Mittelbereich ebenso wie der Arzbach mit seinen Seitenarmen im Norden der Gemeinde.

Die heute noch bestehenden Siedlungsplätze entsprechen im Wesentlichen den frühesten Zentren der Besiedlung dieses Gebietes. Hartl, dem Namen nach der kleine Wald, wird als kleine dörfliche Siedlung fast zur Gänze vom ehemals Herbersteinischen Hofwald umgeben. Im Süden weist die Bezeichnung Kapellenwald auf die nahe, unmittelbar an der Südostecke der Gemeinde Hartl liegende Dorfkirche von Auffen. Nordöstlich weiterführend, treffen wir auf den Weiler Kundegraben, ein nach Norden offenes Seitental des Nörningbaches. Dieses Gewässer öffnet die Landschaft gegen Osten, wobei nur der westlichste Teil der Streusiedlung Nörning zur Gemeinde Hartl gehört. Nördlich davon liegt auf einer Anhöhe der Siedlungsplatz Weixelberg, woran weiter nach Norden die in den Arzbach mündende Talschaft Gfangen liegt.

Westlich von Weixelberg liegt auf einem Höhenrücken in sonniger Lage der Weiler Rohregg. Nördlich davon entspringt der Arzbach, der mit dem Frauenhofnergraben eine markante Landschaftszone bildet. Nochmals nördlich davon auf dem Hohenrücken zwischen Arzbach und Tiefenbach verläuft die Wechselbundesstraße B 54, auf halber Höhe liegt der Weiler Frauenhofen abseits der Bundesstraße, die durch eine Umfahrung den Hauptverkehr fernhält.

Abschließend wenden wir uns noch westwärts einer weiteren markanten Siedlungsgruppe auf einer Anhöhe zwischen Frauenhofnergraben und dem Feistritztal zu. Hochstadl, eine Weilergrenze an der Straße, die zugleich die Gemeindegrenze zu Hofing bildet. Folgt man dem Weg südwärts, gelangt man in eine sanfte Mulde, dem Weiler Hinterwald an der Grenze zu Illensdorf und Blaindorf. Würde man den Weg von hier aus weiterwandern, würde man wiederum nach Rohregg, Nörning oder Hartl gelangen, stets an der Grenze zu Blaindorf und Kroisbach entlang.

Während man im Tal des Nörningbaches auf ca. 340 m Seehöhe, gleich hoch liegt, wie am Arzbach bei Frauenhofen, erreicht man bei Hartl und Hochstadl die höchste Erhebung mit rund 450 m Seehöhe. Rohregg liegt auf 401 m und Weixelberg auf 407 m Seehöhe.

Im landesfürstlichen Urbar von 1265/67 wird das Dorf Hart, also die früheste Siedlung im Waldland erstmals erwähnt. Das Nachbardorf Hartl (der kleine Wald) wird erst 1331 urkundlich genannt, entstand also etwas später.

Gemeindechronik von Tiefenbach

Geschichte der Teufenbacher
Durch die Vereinigung der Gemeinden Ober- und Untertiefenbach in den 50iger Jahren, wurde das Gebiet zwischen den Ausläufern des Vockenberges und dem alten Römerweg der Hochstraße wieder verbunden, das zur Zeit der Besiedlung den Herren von der Safen gehörte, die es den Herren von Stadeck und diese 1408 den Grafen von Montfort vererbten.
 
Die Burg Teufenbach lag am Ausgang des Dorfes Untertiefenbach in Richtung Obertiefenbach. Da die Besiedelung dieses ursprünglich den Herren von Safen gehörigen Gebietes von deren Erben, den Herren von Stadeck, durchgeführt wurden, geht die Anlage des hier errichteten Herrenhofes und der Burg Teufenbach auf die Herren von Stadeck zurück. Die Burg Teufenbach wurde frühestens mit der Anlage des Meierhofes im Gehag bei Untertiefenbach vor 1200, spätestens aber vor 1246, in welchem Jahr der erste Teufenbacher Ritter genannt ist, von den Herren Stadeck erbaut. Der Gehag erstreckte sich nicht nur über die südwestliche Untertiefenbach gelegene Terrasse, sondern umfasste auch den großen Wald südwestlich von Obertiefenbach, der später auf die Bauern von Obertiefenbach aufgeteilt wurde. 
Auf der Burg saßen die Teufenbacher, die bedeutendsten Ritter der Stadecker, als Pfleger oder Verwalter. Der erstgenannte ist Hermann von Teufenbach von 1246. Wahrscheinlich wurde die Burg um 1330 von Rudolf von Stadeck neu gebaut oder zumindest in standgesetzt, ebenfalls wurde zu dieser Zeit eine Kapelle erwähnt. Die Burg verlor ihre Bedeutung, als Hartmann von Teufenbach (auch als der „Große“ bezeichnet) 1377 die Burg Obermayerhofen kaufte, um sich von den Lehensverhältnissen zu den Stadeckern zu befreien, und somit verließen die Ritter von Teufenbach die Burg Teufenbach und verlegten ihren Wohnsitz nach Obermayerhofen.
Nun dürfte der Verfall der Burg eingesetzt haben, da auch die Erben der Stadecker, die Montforter, kein Interesse an ihr gehabt haben dürften. Möglicherweise könnte die Burg beim Ungarneinfall von 1418 zerstört worden sein. 1523 war sie bereits Ruine, 1620 ein „ödes“ Schloss und 1806 ist von einem Erb (= Keusche) die Rede. Mit Rudolf, dem Hofkriegsrat und Ritter vom Goldenen Vlies, der am 04. März 1653 als letzter seines Geschlechts verstarb, starben die Teufenbach-Mayerhofen aus. Ihren bescheidenen Ursprung zeigt ihr Wappen von einfachen Heroldstücken, die mit Wald- und Weinreben vermehrt wurden, da das Tal, nach dem sie sich nannten, zwischen Wald und Weinbergen liegt.
 
Das heutige Wappen der Gemeinde Tiefenbach geht auf das erwähnte Wappen zurück: Das Wappen ist Rot, Silber und Schwarz gespalten; in verwechselten Farben, der vordere Spalt überdeckt von einer Weinrebe mit drei Blättern außen und zwei innen und der hintere Spalt überdeckt von einer Waldrebe mit drei Blättern innen und zwei außen.